Digitale Grundbildung

Alle 10- bis 14-jährigen Schüler:innen in Österreich haben seit 2022 das Pflichtfach „Digitale Grundbildung“ im Ausmaß von einer Wochenstunde. Das Schulfach „Digitale Grundbildung“ soll Schüler:innen helfen, die Welt der Computer und des Internets zu verstehen.

Das Fach „Digitale Grundbildung“ deckt drei Bereiche ab: Zum ersten die Medienbildung, also den sicheren Umgang mit dem Internet, zum zweiten die Anwendungskompetenz, also den sicheren Umgang mit Applikationen wie zum Beispiel Office-Programmen, und zum dritten die Informatik, also technisches Wissen.

Didaktische Grundsätze

Im Segment “Didaktische Grundsätze” werden drei Arbeitsbereiche genannt, welche im Zuge der Vermittlung des Faches “Digitale Grundbildung” eine essentielle Rolle spielen. Die drei Teilbereiche sollen ausgewogen und miteinander vernetzt die Basis für die praktische Umsetzung darstellen.

Folgende Arbeitsbereiche sollen behandelt werden:

  • Medienbildung: Ist das Zusammenspiel von Nutzung und Teilhabe an der aktuellen medialen Welt. Kritische und reflektierte Denkprozesse werden in Bezug auf Medieninhalte, Mediennutzung und Bedingungen für eine mediale Teilhabe gestärkt.
  • Informatische Bildung: Das Analysieren, Interagieren, Modellieren, Programmieren und Testen von technischen Systemen (z.B. Software) und Daten soll kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation und Kooperation fördern. Außerdem sollen Grundlagen des Computational Thinking vermittelt und praktiziert werden.
  • Gestaltungskompetenz: Informatische Bildung und Medienbildung wird als eine sich ergänzende Kombination angesehen. Der Fokus liegt auf einem kreativen und produktiven Umgang mit Medien.

Kompetenzbereiche

Im Lehrplan werden fünf Kompetenzen genannt, die eine Zielorientierung für den Unterricht darstellen. Die Kompetenzen sind für jede Schulstufe (5.-8.) separat erklärt und in Lernziele sowie Anwendungsbereiche unterteilt.

Folgende Kompetenzen sollen erworben werden:

  • Orientierung: Gesellschaftliche Aspekte von Medienwandel und Digitalisierung analysieren und reflektieren
  • Information: Verantwortungsvoller Umgang mit Daten, Informationen und Informationssystemen
  • Kommunikation: Kommunikation und Kooperation unter Nutzung informatischer und medialer Systeme
  • ProduktionErstellen digitaler Inhalte und Programmieren mit Fokus auf dem Zerlegen von Problemen, Erkennen von Mustern und Entwerfen von Algorithmen
  • Handeln: Angebote und Handlungsmöglichkeiten in einer von der Digitalisierung geprägten Welt einschätzen und verantwortungsvoll nutzen

Lernziele

Jeder Kompetenzbereich für jede Schulstufe beinhaltet eigene Lernziele. Diese sind in drei Teilbereiche des Frankfurt Dreiecks unterteilt, welche eine Orientierung dafür geben sollen, Themen der Digitalen Grundbildung didaktisch bearbeiten zu können. Die einzelnen Lernziele sind mit den Buchstaben T, G oder I, also technisch-medial, gesellschaftlich-kulturell und interaktionsbezogen, für die jeweiligen Bereiche gekennzeichnet.

Die drei Ebenen des Frankfurt Modells sind:

  • Strukturen und Funktionen digitaler informatischer und medialer Systeme und Werkzeuge (T): Die Auswirkungen von informatischen Funktionsweisen und Wirkprinzipien auf die gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte des täglichen Lebens werden kritisch hinterfragt. 
  • Gesellschaftliche Wechselwirkungen durch den Einsatz digitaler Technologien (G): Soziale Strukturen und die Entstehung von Kommunikation und Umgangsformen im digitalen Bereich werden reflektiert.
  • Interaktion in Form von Nutzung, Handlung und Subjektivierung (I): Die Intention mit welcher Medieninhalte und Systeme gestaltet, erstellt und genutzt werden, wird analysiert und hinterfragt.

Auszug aus den behandelten Themen

  • Die digitale Gesellschaft
  • Informatische Grundlagen
  • Inhalte präsentieren
  • Zahlen und Diagramme
  • Mediengestaltung
  • Internet
  • Programmieren

 
 
 
 
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