Sportwoche in Schielleiten

Sport – ich mach was für mich. Sportwoche in Schielleiten – wir machen was für uns.

Das ist meine Erkenntnis nach einer Woche mit vier Kolleg:innen und drei Schulklassen. Als die 5a, die 5b und die 5e an einem Sonntag mit einem äußerst motivierten Lehrer:innenteam im BSFZ Schielleiten ankam, war mir nicht bewusst, was „Sportwoche“ tatsächlich bedeutet. Nein, jetzt kommen keine Berichte über gnadenlose Sporteinheiten, Drill und Tränen.

Ich möchte gerne anderes berichten. In diesen Tagen habe ich ein Team von Lehrer:innen erlebt, das für wirklich alle Jugendlichen einen Raum geschaffen hat, sich auszuprobieren, die eigenen Grenzen zu erfahren und diese auch in einem sicheren Rahmen zu übertreten. Wir waren in dieser Woche eine Gruppe, die aus äußerst unterschiedlichen Menschen bestand und etwas schaffte, was sonst nur theoretisch in der Schule besprochen wird. In dieser Zeit entstand ein Ort für alle, der durch alle erst ermöglicht wurde. Unterschiedliche Jugendliche, unterschiedliche Sportarten, unterschiedliche Fähigkeiten – das wurde die Basis unserer Gruppe.

Ich sah Schüler:innen, die sich gegenseitig motivierten, sich unterstützen und anfeuerten. Das Ziel bei einem fulminanten Abschlusswettkampf war plötzlich nicht mehr, nur zu gewinnen. Nein, das Ziel war, gemeinsam etwas zu schaffen. Der schnellste Läufer wurde frenetisch bejubelt, der langsamste mit der Begeisterung und Unterstützung der Mitschüler:innen durchs Ziel begleitet. Ängste wurden offen angesprochen und plötzlich erschienen sie gar nicht mehr so mächtig – warum? Ganz einfach, weil sie da sein durften und auch abgenommen wurden.

Was war also nun diese Sportwoche? Sie war ganz sicher eine Herausforderung, anstrengend und ermüdend. Jedoch war sie noch viel mehr die Startlinie für ein respektvolles, freundliches und unterstützendes Miteinander in der Oberstufe an unserer Schule.

Barbara Müller

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